Die klassische Akupunktur zählt als Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zu den ältesten Heilmethoden der Welt. Das Prinzip: Zuvor bestimmte Akupunkturpunkte werden mithilfe von Akupunkturnadeln stimuliert. Dabei wird im gesamten Körper ein Energieausgleich hergestellt und irritierte Muskeln, Gelenke und Bänder werden unmittelbar mit Energie versorgt. Dies aktiviert die Selbstheilungskräfte des Körpers und blockierte Körperfunktionen werden normalisiert. Diese Akupunkturpunkte können über Massage oder Druck stimuliert und angeregt werden, in der TCM wird diese Therapieform „Tuina“ genannt (frei übersetzt: „mit dem Druck der Hand streichen").
Diese eignet sich zur Selbstbehandlung von wiederkehrenden oder rasch auftretenden Beschwerden sowie zur Prävention. Neben den Selbstheilungskräften, die aktiviert werden, haben einige Akupunkturpunkte direkten Einfluss auf das Immunsystem: Zum Beispiel öffnen sie die Nase oder vertreiben Wind-Kälte.
Wichtige Akupunkturpunkte je nach Beschwerden
Bei Kopfschmerzen:
Bereits im Namen dieses Akupunkturpunkts „fengchi“ (Windteich, Gallenblase 20) ist der Wind („Feng“) verortet. In der TCM steht Wind für die Beschleunigung von Krankheiten durch eindringende Hitze oder Kälte. Über den fengchi-Akupunkturpunkt kann Wind aus dem Kopfbereich vertrieben werden. Daher eignet sich die Stimulation dieses Punkts vor allem bei akuten Kopfschmerzen.
Lage des Akupunkturpunkts: seitlicher Hinterkopf, eine kleine Vertiefung in Höhe des Ohrläppchens.
Der Akupunkturpunkt „fengfu“ (Palast des Windes, Du 16), wird zur Befreiung von äußeren und inneren Winden eingesetzt und eignet sich daher insbesondere für die Behandlung von Kopfschmerzen.
Lage des Akupunkturpunkts: Mittellinie am Hinterkopf, eine Daumenbreite innerhalb des Haaransatzes, unterhalb der Wölbung des Hinterkopfs.
Kopfschmerzen
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Bei Schulterschmerzen:
Die Stimulation des Akupunkturpunkts „jianjing“ (Brunnen der Schulter, Gallenblase 21) löst den Qi-Fluss und hilft so effektiv gegen Schulterschmerzen.
Lage des Akupunkturpunkts: am höchsten Punkt der Schulter, eine Vertiefung mittig zwischen dem Rabenschnabelfortsatz und dem Dornfortsatz des siebten Halswirbels.
Schulterschmerzen
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Als Prävention und Hilfe bei akuten Erkältungen:
Der Akupunkturpunkt „lique“ (fehlende Ordnung, Lu 7) wird präventiv als Vorbeugung von Erkrankungen sowie bei akuten Erkältungen zur Befreiung der Nase und Lösung von Schleim stimuliert.
Lage des Akupunkturpunkts: auf der Speiche, zwei Fingerbreit oberhalb der Beugefalte des Handgelenks.
Bei Erkältungen, grippalen Infekten, Entzündungen, Kopfschmerzen sowie Nackensteife:
Ein echter Tausendsassa ist der Akupunkturpunkt „hegu“ (vereinte Täler, Di 4). Wie der Name schon vermuten lässt, vereint er viele Funktionen und hilft sowohl bei Kopf- oder Zahnschmerzen, Erkältungen, grippalen Infekten, Hals- und Rachenentzündungen, Pathogenen, Nackensteife und Gesichtsneuralgien (starke, intensive Schmerzen im Gesicht- und Kopfbereich).
Lage des Akupunkturpunkts: zwischen Daumen und Zeigefinger, höchster Punkt des Mittelhandknochens
Damit die Selbstmassage der Akupunkturpunkte nachhaltig wirken kann, sollte sie mehrmals wöchentlich durchgeführt werden. Dabei sollte ein bis zwei Minuten mäßiger bis starker Druck auf die fünf Punkte ausgeübt werden. Vor allem in der Erkältungszeit wirkt die regelmäßige Selbstmassage optimal unterstützend für das Immunsystem und kann präventiv gegen häufig auftretende Beschwerden wirken.
Immunbooster-Tee für den Herbst
Auch die Therapie mit Heilkräutern ist ein wichtiger Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin. Um sich selbst und dem Körper etwas Gutes zu tun, hat TCM-Kräuterspezialistin Dr. Jisun Kim einen wahren Immunbooster-Tee zusammengestellt.
Der Immunbooster-Tee unterstützt das Immunsystem nicht nur in der kalten Jahreszeit, sondern kann ganzjährig getrunken werden.
Zutaten für 30 g Tee
- 15 g Cistrose
- 7 g Echinacea
- 4 g Ingwer
- 2 g Thymian
- 2 g Ginseng
Weitere Infos zu den Inhaltsstoffen
Ginseng
Die Ginsengwurzel stärkt unser Immunsystem, indem sie die Produktion von Antikörpern anregt und Erkältungen vorbeugt. Die Aktivität verschiedener Immunzellen wird erhöht – besonders die der sogenannten „Killerzellen“. In Asien und Europa gilt die Ginsengwurzel als ein effektives, natürliches Heilmittel gegen unterschiedliche Beschwerden. Ihre Inhaltsstoffe wirken auch gegen Müdigkeit und Erschöpfung.
Cistrose
Cistrose wirkt gegen Pilze, Bakterien sowie Viren und lindert Beschwerden der oberen und unteren Atemwege. Besonders wirksam ist sie – auch vorbeugend – gegen Grippe und Erkältungsbeschwerden, wirkt aber auch gegen Hautprobleme.
Thymian
Thymian ist eine wichtige Heilpflanze bei Erkältungen und Atemwegserkrankungen. Durch das enthaltene ätherische Öl Thymol wirkt er antiseptisch. Thymian stimuliert und stärkt außerdem die körpereigenen Abwehrkräfte und die Verdauung.
Echinacea
Echinaceo, Auch Sonnenhut genannt, hat ebenfalls eine entzündungshemmende Wirkung und stärkt das Immunsystem.
Ingwer
Ingwer regt den Stoffwechsel und somit auch die Verdauung, Fettverbrennung und Durchblutung an. Er hat außerdem eine stimulierende Wirkung auf das Immunsystem.
TCM
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