Was sagt der Experte? Wir haben Dr. Anton Wukovits gefragt, worauf es bei Knieverletzungen wirklich ankommt:
Welche Knieverletzungen sehen Sie im Sommer besonders häufig?
Bänderzerrungen und Bänderrisse kommen im Sommer häufig vor, speziell am vorderen Kreuzband und am Meniskus.
Gibt es bestimmte Sportarten, die ein besonders hohes Risiko mit sich bringen?
Der größte Risikotreiber ist, wenn die Sportart selten ausgeübt wird – egal um welche es sich handelt. Aber grundsätzlich lässt sich sagen, dass Sportarten mit plötzlichen Richtungswechseln und abruptem Abstoppen, wie zum Beispiel bei Fußball, Volleyball, Tennis oder Basketball, häufig zu Knieverletzungen führen. Auch unkontrollierte Drehbewegungen, wie sie bei einem Ausfallschritt oder Sprung passieren, sind oft Auslöser für Kreuzband- oder Meniskusrisse.
Woran erkennen Patient:innen selbst, dass es sich nicht nur um eine harmlose Zerrung, sondern womöglich um eine schwerwiegendere Verletzung wie zum Beispiel einen Kreuzband- oder Meniskusriss handelt?
Dass es sich um eine schwerwiegendere Verletzung handelt, lässt sich anhand von vier Parametern feststellen:
- Wenn der Schmerz anfangs besonders hoch ist,
- wenn schnell eine Schwellung auftritt,
- wenn etwas blau wird
- oder wenn der Schmerz nicht schnell besser wird.
Wann ist bei Knieverletzungen eine Operation notwendig und wann reicht eine konservative Behandlung aus?
Das ist höchst individuell und muss immer von einem erfahrenen Unfallchirurgen oder Sportmediziner entschieden werden.
Welche modernen Therapieansätze und Behandlungsmethoden setzen Sie ein, um Patient:innen möglichst schnell und nachhaltig wieder sportlich aktiv zu machen?
Auch das ist sehr individuell und hängt von der jeweiligen Verletzung und Konstitution des/der Patient:in ab. Stammzellentherapie, Eigenbluttherapie (PRP), Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) und manuelle Medizin bringen regelmäßig sehr gute Ergebnisse.