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Sportverletzungen im Sommer vorbeugen und richtig reagieren, wenn doch was passiert

Susanne Lohs, CommuniCare
24.07.2025

Sportverletzungen im Sommer vorbeugen und richtig reagieren, wenn doch was passiert

Im Sommer ist die Motivation, sich sportlich zu betätigen, besonders hoch: Ob Fußballspielen im Park, Beachvolleyball am See oder eine schnelle Radtour – warmes Wetter und Sonnenschein locken viele Menschen hinaus ins Freie. Sport tut uns gut und ist unheimlich gesund, birgt aber auch Risiken: Rund 200.000 Menschen müssen jedes Jahr wegen Sportverletzungen im Krankenhaus behandelt werden. Dabei ist besonders häufig das Kniegelenk betroffen.

Häufige Ursachen für Sportverletzungen im Sommer

Vielleicht bringen Sie Sportverletzungen auch eher mit der kalten Jahreszeit in Verbindung und denken zuerst an Knochenbrüche beim Skifahren oder Eislaufen. Allerdings ist das Risiko für Sportverletzungen im Sommer keineswegs geringer – im Gegenteil. Die Ursachen sind vielfältig:

  • unebener Boden, auf dem man schnell mal umknickt
  • instabile Schuhe, die keinen ausreichenden Halt bieten
  • gar kein oder zu kurzes Aufwärmen vor dem Sport
  • fehlendes (ganzjähriges!) Muskeltraining, um die gelenkstabilisierende Muskulatur gezielt zu kräftigen
  • schnelle Erschöpfung und mangelnde Konzentration aufgrund hoher Temperaturen
  • unzureichende Erholungsphasen, weil man das schöne Wetter ausnutzen will

Dabei kommt es leicht zu typischen Sportverletzungen wie:

  • Bänderdehnung: das Band wird überstreckt, ist aber noch intakt.
  • Bänderriss: vollständige oder teilweise Durchtrennung eines Bandes, meist mit deutlicher Instabilität.
  • Kreuzbandriss: häufig im Kniegelenk, oft begleitet von einem hörbaren Knacken, rascher Schwellung und plötzlichem Stabilitätsverlust.

PECH-Regel: Das sollten Sie bei einer frischen Sportverletzung tun

Wenn trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch einmal etwas passiert und Sie sich beim Sport akut am Knie verletzen, halten Sie sich an die PECH-Regel.

Pause: sofort aufhören mit der Ausübung der Sportart
Eis: die betroffene Stelle kühlen, um die Schwellung zu mindern
Compression: einen leichten Druckverband anlegen
Hochlagern: das verletzte Bein über Herzhöhe lagern

Anschließend ist es wichtig, die Verletzung ärztlich abklären zu lassen – vor allem bei Verdacht auf einen Kreuzbandriss oder andere strukturelle Schäden.
 

Heilungsprozess nach einer Sportverletzung unterstützen

Zwei Säulen sind ausschlaggebend, um die Heilung nach einer Sportverletzung zu fördern: die richtige Ernährung und Bewegung.

Letzteres klingt vielleicht erstmal paradox, doch wer verletzt ist, sollte sich gezielt bewegen, sobald es möglich ist. “Ruhigstellen ist in den ersten Tagen sinnvoll, aber eine zu lange Pause führt zu Muskelschwund, eingeschränkter Beweglichkeit und verzögerter Heilung”, gibt Physiotherapeut Diego Mejias Chappa zu bedenken. In der Physiotherapie werden Stabilität, Muskelkraft und Koordination wiederhergestellt – das beugt auch zukünftigen Verletzungen vor.

Genauso wichtig für den Heilungsprozess ist die richtige Ernährung:

  • Proteine unterstützen den Muskel- und Gewebeaufbau
  • Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend
  • Vitamin C, Zink und Vitamin D fördern die Bildung von Kollagen, das in Bändern und Sehnen enthalten ist, und unterstützen die Regeneration von Knochen und Gelenken.

5 Fragen an Dr. Anton Wukovits, u. a. Facharzt für Unfallchirurgie und Sportmediziner

Was sagt der Experte? Wir haben Dr. Anton Wukovits gefragt, worauf es bei Knieverletzungen wirklich ankommt:


Welche Knieverletzungen sehen Sie im Sommer besonders häufig?

Bänderzerrungen und Bänderrisse kommen im Sommer häufig vor, speziell am vorderen Kreuzband und am Meniskus.


Gibt es bestimmte Sportarten, die ein besonders hohes Risiko mit sich bringen?

Der größte Risikotreiber ist, wenn die Sportart selten ausgeübt wird – egal um welche es sich handelt. Aber grundsätzlich lässt sich sagen, dass Sportarten mit plötzlichen Richtungswechseln und abruptem Abstoppen, wie zum Beispiel bei Fußball, Volleyball, Tennis oder Basketball, häufig zu Knieverletzungen führen. Auch unkontrollierte Drehbewegungen, wie sie bei einem Ausfallschritt oder Sprung passieren, sind oft Auslöser für Kreuzband- oder Meniskusrisse.

 
Woran erkennen Patient:innen selbst, dass es sich nicht nur um eine harmlose Zerrung, sondern womöglich um eine schwerwiegendere Verletzung wie zum Beispiel einen Kreuzband- oder Meniskusriss handelt?

Dass es sich um eine schwerwiegendere Verletzung handelt, lässt sich anhand von vier Parametern feststellen:

  1. Wenn der Schmerz anfangs besonders hoch ist,
  2. wenn schnell eine Schwellung auftritt,
  3. wenn etwas blau wird
  4. oder wenn der Schmerz nicht schnell besser wird.
     

Wann ist bei Knieverletzungen eine Operation notwendig und wann reicht eine konservative Behandlung aus?

Das ist höchst individuell und muss immer von einem erfahrenen Unfallchirurgen oder Sportmediziner entschieden werden.
 
Welche modernen Therapieansätze und Behandlungsmethoden setzen Sie ein, um Patient:innen möglichst schnell und nachhaltig wieder sportlich aktiv zu machen?

Auch das ist sehr individuell und hängt von der jeweiligen Verletzung und Konstitution des/der Patient:in ab. Stammzellentherapie, Eigenbluttherapie (PRP), Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) und manuelle Medizin bringen regelmäßig sehr gute Ergebnisse.

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