Permanentes Völlegefühl und Unwohlsein gehen mit einer chronischen Verstopfung (Obstipation) einher. Das dazugehörige Druckgefühl und mögliche Bauchschmerzen greifen massiv in die Lebensqualität ein. Eine chronische Verstopfung unterscheidet sich von einer akuten Verstopfung dadurch, dass die Darmentleerung unregelmäßig und nur durch starkes Pressen des harten Stuhls möglich ist. Toilettensitzungen werden immer länger. Oftmals wird versucht, den harten Stuhl mit Abführmitteln zu beseitigen.
Häufig kommt nach Monaten und Jahren mit einer chronischen Erkrankung die Frage auf, nicht nur die Beschwerde zu verringern, sondern auch die Ursache zu erkennen und zu behandeln. Eine schulmedizinische Abklärung ist daher unerlässlich. Hierbei können auch andere schwerwiegende Erkrankungen ausgeschlossen werden.
Abklärung Innere Medizin
Bei Stress wird die Aktivität von Magen und Darm heruntergefahren und die von Herz und Atmung erhöht. Dauerhaft führt das zu einem massiven Einwirken auf das Verdauungssystem. "Entspannung ist die wichtigste Behandlung. Zu viel einer "gesunden" Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel kann zusätzlich Stress verursachen - hier braucht es Rat von ExpertInnen", so Dr. Heidemarie Puttinger. Aber nicht nur Stress kann ein Auslöser für Verstopfung sein, auch Bewegungsmangel. Zudem lohnt es sich ausreichend Wasser zu trinken und sich ballaststoffreich zu ernähren. Der Internist oder die Internistin untersucht die PatientInnen je nach individuellem Zustandsbild, darunter fallen beispielsweise ein Blutbild (Laborwerte), eine Stuhlprobe (z.B. Parasiten, inkl. Calprotektin), Ultraschall vom Abdomen sowie eine Gastro- und Koloskopie.
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Segmenttherapie
Die Segmenttherapie ist eine Massage, ähnelnd einer Reflexzonenbehandlung der Füße, die auf Reflexzonen am Rücken einwirkt. Sie beschäftigt sich mit organbedingten Veränderungen der Körperdecke. Behandelt werden entsprechende Rückensegmente, die einer schmerzhaften Beschwerdezone zugeordnet werden können. „Über das Rückenmark verlaufen die Segmentnerven, die den Körper in den kleinsten Stellen reflektorisch versorgen“, so Gerlinde Seidler, Körpertherapeutin im Trinicum. Von Kopf bis Fuß werden alle Muskeln, Organe, Knochen und Nerven durch die verschiedenen Gewebsschichten hindurch versorgt.
Folglich wirken Segmentnerven vom Rücken ausgehend auf die Aktivität des Darms ein. Verändert sich ein Bereich, ein Segment, bedingt das die darin eingeschlossenen Organe, gleichermaßen bedingen Organe das Segment. Gerade aus diesem Grund sind die Psyche und der Körper nicht getrennt voneinander zu betrachten. "Der Sympathikus und der Parasympathikus sind beispielsweise über Hormone miteinander verbunden. Reflexe, Belastungen, Anspannung wie Entspannung wirken auf diese ein", so Puttinger. Die beiden Gegenspielerversorgen unterschiedliche Bereiche. Der Sympathikus ist für die Aktivierung und der Parasympathikus für die Regeneration des Körpers zuständig.
Während der Segmenttherapie arbeitet sich die Körpertherapeutin von der Haut ausgehend in die tieferen Schichten wie zur Muskulatur und entsprechende Reflexpunkte vor. Dabei werden mit den Händen die Beschwerdeareale ertastet. Durch das Einwirken der Griffe werden die Fasern aktiviert und das Gewebe durchblutet. Die Segmenttherapie wirkt sehr gut auf die inneren Organe ein. Kopfschmerzen, chronische Blasenentzündungen, Herzrhythmusstörungen können gleichermaßen wie die chronische Verstopfung mit der Segmenttherapie verbessert werden.
Segmenttherapie bei Darmerkrankungen
Bei PatientInnen mit Obstipaton macht sich oftmals eine Verhärtung der Gewebeschichten im Bereich der Lendenwirbel bis hin zum Gesäß bemerkbar. Dieser starke Zug wirkt sich auf die Muskulatur und so auf den Verdauungstrakt aus. Die Verschiebbarkeit der Haut und das Abheben der darunter liegenden Muskulatur hilft den KörpertherapeutInnen bei der Befundung. Denn wo Organe Probleme haben, haben es auch Muskeln und Hautschichten. Beispielsweise zeigt sich bei Magenproblemen ein verändertes Hautbild im Bereich des linken unteren Schulterblattes. "Je länger die Beschwerden, desto fester sitzen Muster und Gewohnheiten auch im Bindegewebe", so Puttinger.
Dass man verkrampften Arealen mit einer Massage entgegenwirkt, ist in diesem Bereich noch keine Selbstverständlichkeit. „Massage wird oftmals als Mittel gegen Verspannungen assoziiert. Es kann aber viel mehr als das; nämlich auch Organe zur Selbstheilung anregen“, so Gerlinde Seidler. Bei der Segmenttherapie ist die Behandlung im Vergleich zu einer gewöhnlichen Massage meist sehr angenehm. Da nicht nur einzelne Triggerpunkte angesprochen werden, sondern das gesamte Segment.
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Nach einer Segmenttherapie reagiert der Körper oftmals mit einem erhöhten Schlafbedürfnis, wiederum andere werden aktiver. Die Therapie regt unseren „Parasympathikus“, den „Ruhe-Nerv“ unseres Körpers, an. „Wichtig ist, dass es eine Reaktion gibt. Über die Massagegriffe wird der Körper aktiviert und man sollte ihm anschließend die Ruhe geben, das nachzuarbeiten“, so Seidler.
Mit ein bis zwei Behandlungen pro Woche beginnt die Aktivierung. Nach den ersten Wochen bzw. sobald sich eine Verbesserung einstellt kann die Segmenttherapie dann auch alle zwei bis drei Wochen erfolgen, um den Körper erneut an seine Reflexpunkte zu erinnern. Je nachdem ob der Leidensweg bereits über Jahre und Jahrzehnte dauert oder akut eingetreten ist, desto intensiver und länger wird eine Segmenttherapie dauern.
Unser Blogbeitrag ersetzt nicht den Arztbesuch!
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