Der Verzicht auf Histamin, das Beachten von Kreuzallergien sowie die ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Mikronährstoffen können die Beschwerden deutlich lindern. „Große Erfolge können wir außerdem mit der Therapie durch Akupunktur oder Kräuterheilkunde erzielen. Viele Betroffene sind dann nicht mehr auf ihre Medikamente angewiesen“, erklärt Dr. Ingrid Hobusch, Fachärztin für Innere Medizin und Allgemeinmedizinerin beim Trinicum Zentrum für Integrative Medizin und Schmerztherapie.
Die ExpertInnen von Trinicum haben vier Tipps, wie AllergikerInnen beschwerdefrei durch die Allergiesaison kommen:
1. Vitamine und Mikronährstoffe für Histaminabbau
Bestimmte Mineralstoffe, die Vitamine B6, C und D sowie sekundäre Pflanzenstoffe können den Histaminabbau unterstützen. Diese sollten dem Körper also ausreichend zugeführt werden. Für die Stabilisierung der Mastzellen ist vor allem Calcium essenziell, wobei auch sekundäre Pflanzenstoffe wie Quercetin (aus Kapern, Zwiebeln oder Tee) hier hilfreich sind. Besonders nachhaltig können die Nährstoffe dem Körper im Falle einer Unterversorgung mit einer Infusionstherapie zugeführt werden. Im Gegensatz zu oral verabreichten Supplementen gehen die Nährstoffe bei einer Infusion direkt ins Blut und kommen somit schnellstmöglich dort an, wo sie gebraucht werden. Dies trägt auch ganz allgemein zu einem verbesserten Immunsystem bei. Dabei sollte vor Therapiebeginn immer die aktuelle Versorgungslage geprüft werden.
2. „Histaminbomben“ wie Wurst, Erdnüsse und Blauschimmelkäse vermeiden
„Histamin ist der wichtigste Botenstoff allergischer Entzündungsreaktionen. Alles, was den Histaminspiegel im Körper reduziert, hilft direkt“, erklärt Mag. Judith Kraus-Bochno, Ernährungswissenschaftlerin und Ernährungsberaterin für Traditionell Chinesische Medizin (TCM). Histamin wird vom Körper selbst produziert und kann auch durch die Nahrung zugeführt werden. Auch nach dem Kochen hält sich das Histamin hartnäckig in Lebensmitteln. „Besonders Wurst, Erdnüsse, Dosenfisch, Sauerkraut oder gereifter Käse haben einen hohen Histamingehalt und sollten während der Allergiezeit gemieden werden. Fisch sollte man nur ganz frisch oder tiefgekühlt verwenden“, empfiehlt Kraus-Bochno. Auch bei Tomaten, Erdbeeren oder Spinat, einigen Gewürzen wie Chili, Medikamenten wie Opioiden oder Acetylcystein und Geschmacksverstärkern ist Vorsicht geboten: Sie führen zu einer erhöhten Freisetzung von körpereigenem Histamin.
3. Kreuzallergene durch Kochen zerstören
Bestimmte Lebensmittel können Kreuzallergien verursachen, da sie ähnliche Oberflächenantigene wie bestimmte Pollen besitzen. „Durch eine Kreuzreaktion kommt es durch die Aktivierung der allergischen Immunreaktion zu einer Verstärkung der Allergie-Beschwerden. Dies kann auch zu allergischen Reaktionen im Mund- und Rachenraum führen“, erklärt Kraus-Bochno. Typische Kreuzallergien sind beispielsweise Stein- und Kernobst mit Birkenpollen oder Meeresfrüchte mit Hausstaubmilben. Die gute Nachricht: Die Oberflächenantigene der Nahrungsmittel werden durch Kochen zerstört. Einen Überblick über die verschiedenen Kreuzallergene gibt es auf der Website von Trinicum.
4. Akupunktur und Kräuterheilkunde wirken vorbeugend und akut
„Zur Therapie von Allergien bieten wir auch Akupunktur oder chinesische Kräuterheilkunde an, da diese direkt auf das Immunsystem wirken und so zusätzlich das allgemeine Befinden verbessern können“, erklärt Dr. Ingrid Hobusch. Um erst gar keine oder schwächere Symptome zu bekommen, sollten Betroffene so früh wie möglich starten. „Während der Therapie können Allergiemedikamente, wenn nötig, vorerst weiterhin normal eingenommen werden. Bei vielen PatientInnen reicht dann aber eine deutlich geringere Dosis, viele können die Medikamente sogar irgendwann ganz weglassen“, so Hobusch weiter.
Neben diesen vier Maßnahmen kann auch eine Mikrobiom-Diagnostik, die genaue Untersuchung des Darms, ein essentieller Bestandteil der Therapie sein. „Wir erstellen nach einer ausführlichen Anamnese und Laboruntersuchungen gemeinsam mit den PatientInnen einen entsprechenden, individuellen Behandlungsplan“, so Dr. Ingrid Hobusch.